Juni 07 2017

Mit der Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming im Jahre 1928 ist ein Schimmelpilz (Penicillum notatum) zum Segen der Menschheit geworden. Mit seinem Stoffwechselprodukt, das üblicherweise Antibiotikum genannt wird, schenkte er Millionen Menschen das Leben. Eine andere Berühmtheit erlangte das Mutterkorn (Claviceps purpurea), ein Pilz der besonders gerne an Roggenähren als Parasit auftritt. Im Mittelalter war es gefürchtet wie die Pest. Durch die Vergiftung des Roggenmehls raffte es seit dem 9. Jahrhundert und besonders in den Jahren 1596, 1649 und 1736 in Frankreich und Russland Zehntausende dahin. Jedoch in der richtigen Dosierung von Heilkundigen eingesetzt, war das Mutterkorn in der Geburtshilfe als krampflösendes Mittel unersetzbar.

Im 20. Jahrhundert erlangte das Mutterkorn erneut eine "Berühmtheit", und zwar eine ganz spezielle. Ein Inhaltsstoff des Mutterkorns, die Lysergsäure, wurde zur Ausgangssubstanz einer neuen chemischen Verbindung mit dem Namen Lysergsäurediethylamid, welches eines der stärksten bekannten Halluzinogene ist. Die meisten Leser dürften von dieser Substanz eher unter dem Kürzel LSD gehört haben. Diese Substanz wirkt bereits ab einer Menge von 20 Millionstel Gramm!
Interessant ist die Entdeckungsgeschichte dieser psychoaktiven Substanz. Der Chemiker Albert Hoffmann wollte  ursprünglich ein Kreislaufstimulans synthetisieren. Nachdem die erwünschte Wirkung im Tierversuch nicht eintrat, entschied sich Hoffmann zu einem Selbstversuch. Am 19. April 1943 nahm es 250 Mikrogramm der Substanz ein und fuhr anschließend mit dem Fahrrad nach Hause. Unterwegs in Basel setzte dann die halluzinogene Wirkung ein. Wie so oft in der Naturwissenschaft führten Experimente zu unerwarteten und überraschenden Ergebnissen. In der Folgezeit führte Hoffman in seinem Hause noch weitere Selbstversuche durch und auch Freunde und Bekannte aus kreativen Berufszweigen gaben sich im Hause Hoffmann ein Stelldichein. Mitte der 60er bis Anfang der 70er Jahre entdeckte die Hippie-Bewegung diese Droge für sich. Erfahrungen aus LSD-Trips gingen in Musik, Kultur, Philosophie und Politik dieser Bewegung ein. In vielen Musikstücken und etlichen Filmen wurden Erfahrungen mit dieser Droge verarbeitet, und auch in der breiten Öffentlichkeit waren LSD-Erfahrungen ein Thema.

Doch zurück zu den Pilzen. Den meisten Lesern dürfte eher unbekannt sein, dass Pilze keine Pflanzen sind. Neben dem Pflanzen- und Tierreich bilden sie ein eigenes Reich der Lebewesen. Im Gegensatz zu den Pflanzen besitzen Pilze kein Blattgrün und sind deshalb nicht in der Lage, ihre Nahrung mit Hilfe der Photosynthese aus anorganischen Substanzen zu bilden. Vielmehr sind sie wie Tiere und Menschen auf organische Nahrung angewiesen. Während Pflanzen als Hauptbestandteile ihrer Zellwand Cellulose und Lignin enthalten, besteht die Zellwand der meisten Pilze aus Chitin. Das ist insofern interessant, weil Chitin den Hauptbestandteil der Körperhülle von Krebsen, Spinnen und Insekten bildet.

Die vergessenen Pilze
Während die Kenntnisse über Heilkräuter in Europa weit verbreitet sind und ihre Verwendung in Arztpraxen, bei Heilpraktikern und in der Selbstmedikation aktuell gerade eine Wiedergeburt erlebt hat, geriet das Wissen über die Heilwirkung der Pilze im Abendland weitgehend in Vergessenheit. Das war nicht immer so. Verstreut in alten Arzneibüchern gibt es noch Hinweise für die Verwendung von Pilzen in der Volksheilkunde. Die Stinkmorchel half gegen Gicht, die Anistramete gegen Lungenschwindsucht. Die Hirschtrüffel wurde zur Potenzsteigerung verwendet. Einige Pilze wurden auch zur Regulation der Verdauung herangezogen. So wirkte der Schwefelporling leicht stopfend und wurde bei chronischen Durchfällen empfohlen.
Warum im Abendland das Wissen über die Pilze in Vergessenheit geriet, darüber läßt sich nur spekulieren. Eine mögliche Antwort könnten die Hexenverfolgungen im Mittelalter gewesen sein. Viele heilkundige Frauen und auch Männer mussten in dieser dunklen Zeit ihre Kenntnisse und ihr Wissen mit dem Leben bezahlen. Und im Gegensatz zu Kräutern dürften Pilze aufgrund ihres Aussehens und ihrer speziellen Eigenarten (z.B. Bildung sogenannter Hexenringe) eher in Verbindung mit abergläubischen Ritualen gebracht worden sein. Als Folge dieses verloren gegangenen Wissens um die Heilwirkung  haben Pilze bisher keinen Platz in unserer "modernen" westlichen Welt gefunden.

Ganz anders dagegen verlief die Entwicklung in Ostasien wie China, Korea, Indonesien und Japan. Eine uralte Tradition der Naturärzte, verknüpft mit den Ergebnissen moderner klinischer Studien, prägen die Therapie mit Heilpilzen in Ostasien. Zahlreiche Pilze gelten dort schon seit Jahrhunderten als begehrte, wirksame Medizin.  Bereits zur Zeit der Ming Dynastie (1368-1644) wurde der Shii-take von Ärzten als Lebenselexier angepriesen, das Erkältungen heilt, die Durchblutung anregt und Ausdauer erzeugt. Das Silberohr wird in China seit mindestens 400 Jahren gegen Tuberkulose, Erkältungskrankheiten und Bluthochdruck verwendet, und das Judasohr gegen Verstopfung der Blutgefäße.

Von China aus hat sich die Pilzheilkunde in ganz Ostasien verbreitet. Die Kunde über die Heilpilze fiel besonders in Japan auf fruchtbaren Boden. Man hat dort das Wissen weiter vertieft und neue Anwendungsmöglichkeiten für die Therapie mit Pilzen entwickelt. In neuer Zeit kommen spezielle Techniken zur Optimierung der Pilzzucht und damit zur Qualitätssteigerung insbesondere auch aus Malaysia.

Das Ziel der traditionellen chinesischen Heilkunde besteht in der Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte des Patienten, um Krankheiten vorzubeugen. Von diesem Grundprinzip wird unter anderem auch die Erforschung und Erprobung neuer Antitumorsubstanzen geleitet. Gesucht werden Substanzen, welche die positiven Faktoren im menschlichen Körper fördern und die negativen entfernen.

Die folgenden Blogs dieser Serie werden eine Auswahl verschiedener Heilpilze sowie deren Anwendung und Wirkungen zum Thema haben.

Bild oben: Schopftintling

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