Wenn du gesund bleiben möchtest und eine gesunde Langlebigkeit anstrebst, dann mußt du immer frei von Giften und Abbauprodukten des Stoffwechsels sein.
Gifte verursachen Entzündungen, eine Basis für Krebserkrankungen. Sie verursachen auch den oxidativen Stress, der sehr schädlich für den Körper ist.
Oxidativer Stress
Unser Organismus braucht Sauerstoff, um überhaupt existieren zu können. Doch so wichtig wie der Sauerstoff für das Leben ist, ist er auch daran beteiligt, das Gewebe zu oxidieren. Anders ausgedrückt, durch Sauerstoff rostet das Körpergewebe, es altert somit. Dieser Vorgang ist sichtbar: Ein Abfallprodukt des oxidativen Stresses an Proteinen und Lipiden ist zum Beispiel das Lipofuscin, das häufig auch als Alterspigment bezeichnet wird. Es sammelt sich in Organen wie Herz und Gehirn an und es verursacht eine Braunfärbung des Gewebes (zum Beispiel auf der Handoberfläche). Diese Flecken sind Alterszeichen. Je älter der Mensch wird, desto mehr breiten sie sich aus.
Wie wirkt sich dieses Rosten nun auf unseren Körper aus? Die Oxidation schädigt vor allem Venen und Arterien. Letztere werden anfälliger für Fettablagerungen, die sehr viele oxidierte Fette enthalten. Diese sind chemisch stark verändert. Oxidative Prozesse lassen die Augen altern, sie können Linsen und Netzhaut schädigen und die Entstehung von grauem Star beschleunigen. Oxidativer Stress begünstigt die Bildung freier Radikale, die genetischen Schaden anrichten können. Die Folgen können Krebs und vorzeitiges Altern verschiedener Gewebearten sein.
Was freie Radikale bewirken
Freie Radikale besitzen eine zerstörerische Wirkung. Rund 90 % der Krankheiten werden durch die schädliche Einwirkung freier Radikale (ROS) auf die Zellfunktion ausgelöst. Freie Radikale im Körper bewirken beschleunigtes Altern, degenerative Erkrankungen des Nervensystems, Hemmung der Spermatogenese (Samenzellenbildung), Arteriosklerose, erhöhte Virusanfälligkeit, Autoimmunerkrankungen, Hauterkrankungen, Ekzeme, Melanome, Erkrankungen der Atemwege, Fehlfunktionen des Immunsystems. Und diese Aufzählung ist sicher noch nicht vollständig. Doch was versteht man überhaupt unter einem freien Radikal? Das freie Radikal ist ein Molekül mit einem oder mehreren freien, also ungepaarten Elektronen. Sie sind folglich auf der ständigen Suche nach dem fehlenden Elektron. Dabei suchen sie besonders Bereiche erhöhter Elektronendichte auf, zum Beispiel Doppelbindungen in mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Phospholipiden. Auf dieser Suche nach dem fehlenden Elektron kommt es daher zu zahlreichen Schädigungen der biomolekularen Struktur auf Zellniveau: zum Beispiel an Lipiden, Eiweißverbindungen, Kohlenhydraten, Enzymen der Zelle sowie der DNA.
Die Schäden zerstören die Integrität der Zelle, und wenn es jetzt nicht schnell zu einer Reparatur der Schäden kommt, führt dies zum Absterben der Zelle - dem Zelltod.
Freie Radikale sind so reaktionsfreudig, dass sie selbst während einer noch so kurzen Einwirkungszeit von Sekundenbruchteilen wahre Feuerwerke in der Zelle verursachen. Da sie so reaktionsfreudig sind, verbinden sie sich mit beinahe jedem beliebigen Stoff im Körper, um ihm die wichtigen Elektronen zu entreißen - und machen ihn damit unbrauchbar. Doch damit nicht genug, die beraubten Stoffe jagen nun ihrerseits einem fehlenden Elektron nach. Es wird eine Kettenreaktion ausgelöst und diese brandschatzt im Gewebe, was nicht ohne Folgen bleibt. Ein einziges freies Radikal genügt, um bis zu tausend Moleküle zu verletzen. Das zeigen Berechnungen.
Im Laufe der Zeit steigt die Anzahl der Schäden durch freie Radikale, während der Organismus immer weniger in der Lage ist, sich zu regenerieren. Viele Zellen sind völlig überfordert von der Menge der Abfallstoffe, die sich in ihnen angesammelt haben. Viele Wissenschaftler sind sich daher heute einig, dass freie Radikale bzw. oxidativer Stress Auslöser oder Begleiter vieler, wenn nicht sogar aller Krankheiten und degenerativer Prozesse sind.
Wie freie Radikale entstehen
Freie Radikale entstehen durch Einwirkung von UV-Strahlung, von Umweltgiften, von Ionen- oder radioaktiver Strahlung. Aber auch Hochleistungssport und Durchblutungsstörungen zählen zu den Auslösern. Durch die Einwirkung verschiedener Gifte fallen reichlich Radikale an. Auch bei den normalen Stoffwechselreaktionen, an denen Sauerstoff mitwirkt, entstehen freie Radikale, ebenso als Folge von Entzündungsreaktionen.
Freie Radikale lassen sich im Serum mit photometrischen Verfahren messen. Dabei ist die Farbintensität proportional dem oxidativen Stress des Untersuchten. Die Mess-Einheit wird in Carr-Einheiten ausgedrückt. Werte bis 250 Carr werden als optimal angesehen, bis 299 als normal. Dann beginnen die Bereiche mit oxidativem Stress. Werte zwischen 401 bis 500 Carr entsprechen zum Beispiel einem hohen oxidativem Stress. So weisen Raucher (ca. 20 Zigaretten am Tag) Werte um 405 auf, wohingegen Empfängnisverhütung durch die Pille Werte um 440 (!) aufweist. Solche hohen Werte für den oxidativen Stress sind mit der Gesundheit nicht vereinbar.
Gesundheit kommt von innen
Sämtliche Aspekte des Wohlbefindens beginnen auf der Ebene der Körperzellen. In jeder Zelle laufen in jedem Augenblick tausende von biochemischen Reaktionen ab. Oxidativer Stress bzw. freie Radikale greifen dieses System laufend an. Grundsätzlich ist unser Körper mit einem mächtigen Schutzschild ausgestattet: Bestimmte Substanzen können dem oxidativen Stress entgegenwirken. Diese Substanzen besitzen antioxidative Eigenschaften. Schützend stellen sie sich vor die angegriffenen Zellen und entschärfen die freien Radikale. Hält sich der Ansturm von freien Radikalen in Grenzen, wird der Körper ganz gut allein mit deren Bekämpfung fertig. Dazu verfügt er über eigene Antioxidantien. Aufgrund der vielfältigen Angriffe aus der Umwelt sowie der Lebensumstände ist dieses System jedoch bei den meisten Menschen überlastet. Es wird Hilfe von außen gebraucht: die körpereigenen Funktionen werden durch das gefördert, was wir essen und was wir als Müll entsorgen.