Einst ging es beim Arztbesuch im Wesentlichen darum, was der Patient im eigenen Körper spürte. Er wandte sich an seinen Arzt, weil er litt oder das Gefühl hatte, dass da etwas "nicht normal" war. Die Kunst des Arztes bestand nun darin, dem Patienten die richtigen Fragen zu stellen und durch allmählichen Ausschluss zur richtigen Diagnose zu kommen, um am Ende zur richtigen Behandlung zu gelangen. Es war also die persönliche Erfahrung des Kranken, die dem Arzt als Kompass diente, und dieser nutzte sein klinisches Urteil, um Begriffe der medizinischen Wissenschaft auf den besonderen Fall seines Patienten anzuwenden.

Heutzutage ist es so, dass ein Arztbesuch nicht nur in einer Diagnose mündet, sondern zu einer Reihe von Tests führt, mit denen Blutdruck, Cholesterin und noch weitere Werte gemessen werden. Alles mit der Begründung, dass diese Tests dem Arzt bei der Verfeinerung seiner Diagnose helfen sollen. Das ist zwar richtig, nur haben diese Tests die Eigenheit, dass sie Phänomene messen, die vom Patienten selbst nicht wahrgenommen, nicht gefühlt werden. Ohne diese Tests wüssten Menschen mit Bluthochdruck oder erhöhten Cholesterinwerten nicht, dass sie angeblich einen "stillen Mörder" in sich tragen. Die Definition von Krankheit hängt jetzt nicht mehr mit der subjektiven Erfahrung des Patienten zusammen, sondern mit Zahlen, Anteilen und abstrakten Grenzwerten.

Ein Risiko ist keine Krankheit
Doch messen diese Zahlen eben nicht nur unsichtbare pathologische Phänomene, was durchaus beruhigend wäre, sondern sie messen vor allem Risikofaktoren. Sie messen also "Wahrscheinlichkeiten", krank zu werden: Ein gewisser hoher Blutdruck = die und die Chancen, vorzeitig an einem Herzinfarkt zu sterben. Der Arzt diagnostiziert exakt gesehen keine akute Krankheit, sondern er bewertet und behandelt ein Risiko, das sich in der Zukunft einstellen wird oder auch nicht.
Es ist sehr wichtig sich darüber klar zu sein, dass "Risikofaktor" kein medizinischer, sondern buchhalterischer, versicherungstechnischer Begriff ist. Die Versicherungsgesellschaften waren es, welche als Erste das Sterblichkeitsrisiko als Funktion diverser Faktoren systematisch bewertet haben. Dazu stützten sie sich auf ihre umfangreichen Datenbanken. Die amerikanische Gesellschaft Metropolitan Life Insurance war lange vor den Ärzten in der Lage, arteriellen Bluthochdruck als Sterblichkeitsfaktor dingfest zu machen: Je höher der arterielle Blutdruck der Versicherten war, desto häufiger starben sie vorzeitig. Met Life hatte jedoch offenkundig nur vor, die Prämien ihrer Lebensversicherungen genauer zu berechnen und das finanzielle Risiko zu verringern.

Der  statistische Ansatz der Versicherungsgesellschaften hat die offizielle Gesundheitspolitik und die medizinische Praxis entscheidend beeinflusst. Die erlebte, individuelle Krankheitserfahrung verblasst zugunsten nicht wahrnehmbarer Risikofaktoren und abstrakter Zahlen, und die Beziehung zwischen dem Arzt und seinem Patienten wird zur Angelegenheit außenstehender "Experten", welche die Zahlen von Krankheit und Gesundheit festlegen. Wer krank ist und wer nicht, entscheidet sich nicht mehr im Sprechzimmer des Arztes oder am Krankenbett. Das gilt ebenso für die Frage, ob eine Behandlung angezeigt ist oder nicht. Solche Entscheidungen werden jetzt in "Expertenkommissionen" getroffen. Wer in der Lage ist, diese Expertenkommissionen zu beeinflussen, kann mit einem Schlag auch auf die Definition dieser oder jener Krankheit einwirken und den Markt für dieses oder jenes Medikament ausweiten. Und  das geht umso leichter, wenn die fragliche "Krankheit" aller Symptome entkleidet und auf einen Risikofaktor reduziert wurde, also auf eine abstrakte Zahl, deren Aussage man nach Belieben steuern kann. Wie das funktioniert, zeigt das folgende Beispiel:

Wer über krank oder nicht krank entscheidet
Der "ideale" Blutdruck liegt bei 120/80 und Werte zwischen 120/80 und 140/90 galten lange Zeit als normal oder erforderten zumindest kein besonderes Eingreifen. Eine  von der WHO beauftragte "Expertenkommission" sollte nun 1999 Empfehlungen für die gute Praxis bei Bluthochdruck erstellen. Sie senkte den diastolischen Wert auf 80. Oberhalb dieses Wertes war nun eine Behandlung angezeigt, was die Zahl der Menschen mit Bluthochdruck weltweit beträchtlich erhöhte. Interessanterweise unterhielten 17 der 18 Kommissionsmitglieder enge Beziehungen zu Pharmafirmen, die von dieser Entscheidung profitieren sollten. Der Vorsitzende der Kommission hatte für zwölf dieser Unternehmen gearbeitet, sein  Kollege für 18. Ein weiteres Mitglied war Inhaber eines eigens für ihn eingerichteten Forschungslehrstuhls an der Universität Uppsala - finanziert durch einen Fonds, den zehn Pharmafirmen unterstützten. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Im Jahre 2003 hatte wiederum  eine Expertenkommission in den USA eine  Idee, nachdem seit 1977 bereits sechs Mal die Schwelle des Bluthochdrucks abgesenkt worden war: Eine neue Kategorie mit der Bezeichnung "Prähypertonie" wurde eingeführt. Definiert wurde diese Kategorie als Blutdruck zwischen 120/80 und 140/90. Von einem Tag auf den anderen litten allein in den USA 45 Millionen Menschen an einer gefährlichen Krankheit, die man vorzugsweise mit Calciumkanalblockern von Pfizer behandeln sollte. Ein Jahr darauf sind die Verkaufszahlen von Blutdrucksenkern in den USA von drei Milliarden Dollar auf 16,3 Milliarden Dollar gestiegen. So macht man Profite.
Auch in dieser Expertenkommission hatten neun von elf Mitgliedern Geld von Pharmafirmen bezogen, die Blutdrucksenker herstellen. Doch es wäre sicher falsch,  auch diesen Experten eine Vorteilsnahme anzurechnen.

Hier in Deutschland wird der Blutdruck derzeit in 7 Bereiche aufgeteilt. Der optimale Blutdruck wird ebenfalls als 120/80 festgelegt, und dann folgen die weiteren Abstufungen über normal, hochnormal, Hypertonie Grad 1, Hypertonie Grad 2, Hypertonie Grad 3 bis zur  isolierten  systolischen Hypertonie.   Auf die jeweiligen definierten Bereiche soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden.  Abgesehen von Hypertonie Grad 2 und 3, die sicher als  problematisch angesehen werden können,  wenn diese Druckwerte dauerhaft auftreten,  bleiben die anderen Abstufungen  in der jeweiligen Festlegung wohl ein Geheimnis der Mediziner.  Als Naturwissenschaftler kann man da nur mit dem Kopf schütteln.  Offensichtlich  sind nur die Mediziner in der Lage, derart exakte Messungen vorzunehmen, welche diese engen Abstufungen zu rechtfertigen scheinen.  Aber das ist eben der Unterschied zwischen Physik und  Medizin, welcher sich in den Praktika mit Medizinern  mir offenbarte. 

Das perfide an dem ganzen System mit den willkürlich definierten Bluthochdruckbereichen und den behaupteten Risiken ist doch , dass bei den Patienten, die  ihren Arzt für einen Halbgott halten, permanent Ängste erzeugt werden. Ängste, die tatsächlich zu Stress und damit zur Erhöhung des Blutdrucks führen können, allein durch eine Aussage wie "Sie sind kurz vor  Hypertonie Grad 1".  Der Unterschied zwischen  hochnormal und Hypertonie Grad 1 beträgt lediglich 1mm Hg!!  Diese feinen Abstufungen treffen auf die anderen Bereiche ebenfalls zu. Das ist - gelinde gesagt - messtechnischer Unsinn.  Allein die Abweichungen mehrerer Messwerte, die nacheinander  registriert werden, liegen deutlich darüber. Es wird hier von Seiten der Mediziner eine Meßgenauigkeit vorgegaukelt, die naturwissenschaftlich nicht haltbar ist.

Ein gigantischer Markt
Der Markt mit Blutdrucksenkern ist gigantisch. Er geht in die Milliarden. Und er ist in den letzen zwei Jahrzehnten von Jahr zu Jahr gewachsen, ganz im Sinne der Pharmaindustrie, für die  das Motto gilt: Menschen, denen es gut geht, sind Kranke, die nichts davon wissen.

Bluthochdruck wird als Risikofaktor für Nieren-, Gefäß- und Herzerkrankungen angesehen. Deshalb soll er mit Medikamenten behandelt werden, damit das Risiko für  Erkrankungen als vermeintliche Folge des hohen Blutdruckes verringert wird - statistisch gesehen, nicht individuell.    Doch welches neue gesundheitliche Risiko geht der noch gesunde Patient ein, wenn er Medikamente einnimmt, die den Blutdruck senken?

Lesen Sie im folgenden Artikel alles über die gesundheitlichen Risiken, die Sie tatsächlich  eingehen, wenn Sie zum Beispiel moderne ACE-Hemmer einnehmen, um den Blutdruck auf den vermeintlich "richtigen Wert" zu bringen.

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